Genug ist genug, liebes Kultusministerium...

Tina Uthoff

Tina Uthoff

Wie plant das bayrische Kultusministerium die Partizipation von Schüler:innen als strukturelle Verankerung im Lernort Schule gemäß des Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung BNE, des Lehrplans und der UN-Kinderrechtskonvention in den folgenden 7 Jahren konkret? Ausdrücklich nicht als vereinzelte Projekte, sondern durch eine grundsätzliche Haltung ?

Gemäß des Nationalen Aktionsplans des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung BNE)  sind „Im Lern- und Lebensort Schule sind Aktions- und Freiräume  zu schaffen, die Kindern und Jugendlichen Selbstwirksamkeit, Kompetenzzuwachs und Anerkennung im Sinne von BNE ermöglichen. Hierbei ist darauf zu achten, dass es nicht um die Implementierung einzelner Maßnahmen, sondern um die Schaffung einer  Partizipationskultur in Schule und Gesellschaft geht. Dafür bedarf es keiner vereinzelten Projekte, sondern einer strukturellen Verankerung im Lernort Schule. Bis 2030 sind in formalen Bildungsstrukturen freie Lerngelegenheiten zu schaffen, um Selbstwirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen zu fördern und bei der Auswahl und Gestaltung von Zukunftsfragen teilhaben zu können. Bis 2030 sind es weniger als 7 Jahre und bin es werden seitens des Kultusministeriums keinerlei Anstrengungen unternommen, diesen Aktionsplan des Bundesministerium für Bildung und Forschung umzusetzen.

Partizipation ist übrigens nicht nur im Aktionsplan verankert, sondern auch im Lehrplan und in Artikel 12 und 13 der UN-Kinderrechtskonvention und gilt seit 1992 als verbindliche Rechtsgrundlage für Deutschland: Kindern wird das Recht zugesprochen, bei Entscheidungen, die ihre Lebenswelt betreffen, gehört und beteiligt zu werden – so also auch im Schulbereich. Darin spiegelt sich eine zutiefst demokratische Haltung und Bereitschaft. Aber was hilft eine Rechtsgrundlage, wenn sich niemand daran hält?

Den von den vereinten Nationen wird Deutschland scharf kritisiert: „Der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Bildung beschrieb das deutsche Bildungssystem in seinem Bericht 2007 mit ungewöhnlich scharfen Worten Deutschland kultiviere das gegliederte Schulsystem. Es sortiere Kinder in einem viel zu frühen Alter auseinander. Kinder mit Behinderungen lasse es außen vor. Diversität gelte als störend. Ein solches System verletzt die Menschenrechte und macht es unmöglich, Schlüsselkompetenzen und Leitwerte von OECD und Europäischer Union zu erwerben.“

Kinder haben unabhängig von ihrem Alter ein Recht auf Partizipation. Alle Bildungsorte stehen in der Verantwortung, der Partizipation der Kinder einen festen Platz einzuräumen und Demokratie mit Kindern zu leben (Lehrplan Plus, Bayern,  2017)

Seit Jahren sehe ich mir an was schief läuft im staatlichen Schulsystem. Ich habe nun mal ein paar Fakten zusammengetragen und Videos dazu gemacht.

Es wurde bereits alles schon gesagt und geschrieben, ich habe es nur zusammengefasst. 


Ich versuche, in diesen Videos zu zeigen:

..wie wissenschaftliche Erkenntnisse einfach ignoriert werden.

..dass Schule Ungleichheit nicht nur in Kauf nimmt sondern noch weiter fördert, besonders wenn es um Kinder geht, die unter Armut leiden, um Kinder mit Migrationshintergrund oder Behinderungen.

… was es mit Kindern macht, wenn sie zu Objekten von Erwartungen gemacht werden, nur ihrer Rolle und Funktion gesehen werden..

… dass wir das System ändern können, wenn wir Haltung zeigen.

Demokratische Schule München e.V.
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