Kinder wollen lernen – 
Kinder sind von Geburt an neugierig, begeisterungsfähig und offen für alles, was es in der Welt zu
entdecken gibt.
Haben wir uns schon mal wirklich bewusst gemacht, was ein Kind alles ohne Schule in kurzer Zeit sich
aneignet?
Innerhalb weniger Monate lernt es greifen, laufen, singen, sprechen, … ohne dass irgendjemand ihm das
„beibringt“. Kinder lernen dann am meisten, wenn sie eigene Erfahrungen machen und ausprobieren
dürfen.
… Und dann kommen sie in die Schule!
Wie sagte schon der Reformpädagoge Celestin Freinet: Müssten Kinder das Fahrradfahren in der Schule
lernen, gäbe es wohl nicht viele Radfahrer. Denn zuerst stillsitzen, die Teile des Fahrrades auswendig
lernen, über das Gleichgewichtsverhalten sich einen Vortrag anhören, erst mal auf Rädern üben, die auf
sicheren Stativen stehen, ….
Gerade im Zeitalter von KI, wo es für den Menschen um viel mehr geht als auswendig gelerntes Wissen
aufzusagen, müssen wir allen unseren begierig lernen wollenden Kindern die Möglichkeit bieten, all jene
Kompetenzen zu erwerben, die dafür entscheidend sind, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen
und zu meistern:
* strategische Kompetenz: vorausschauend zu denken und zu handeln
* Problemlösekompetenz: mit kreativem Denken an die Probleme herangehen
* Handlungskompetenz: die Folgen des eigenen Handelns auch abzuschätzen
* Motivation und Konzentrationsfähigkeit: die Aufmerksamkeit auf die Lösung der Herausforderung
fokusieren
* Einsichtsfähigkeit und Flexibilität: Fehlentwicklungen und Einschätzungen zu korrigieren
* Frustrationstoleranz und Impulskontrolle: Enttäuschungen und Niederlagen für sich erfolgreich zu
verarbeiten
* Resilienz: Lebenskrisen positiv begegnen
Diese Kompetenzen lassen sich weder unterrichten noch auswendig lernen; sie lassen sich durch eigene
Erfahrungen, durch eigenes Tun, durch das Zutrauen in seine Selbstwirksamkeit erleben. Damit geht
lernen unter die Haut, begeistert für weiteres Tun und verankert Erworbenes nachhaltig.